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BIOGRAFISCHE INFORMATIONEN

Biografie
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Texte

BIOGRAFIE

STAND 2024-01-01

2022 Nominierung für den Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2022

2021 Nominierung für den Rostocker Kunstpreis 2021, Kleinplastik

2018 Ankauf von fünf Kunstwerken für den Landeskunstbesitz Mecklenburg-Vorpommern

2017 Arbeitsstipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern; Nominierung für den Kunstpreis der AOK Nordost 2017

seit 2007 auch als Künstlerin tätig; Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK

seit 2003 Mitglied im Pommerschen Künstlerbund e.V.

2003-2006 Mitglied im Bund Deutscher Kunsterzieher (BDK)

1993 Fernkurs für Malerei/Grafik an der Axel-Andersson-Akademie, Hamburg

1991–2005 künstlerische Beratung durch den Neubrandenburger Maler und Grafiker Karlheinz Wenzel

1985 künstlerische Förderung in verschiedenen Keramikzirkeln

1951 geboren in Thale (Harz),Fachschulausbildung zur Krankenschwester, bis 2011 in diesem Beruf tätig

EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

STAND 2024-01-01

2022 Kunstsammlung Neubrandenburg, „Der samtschwarze Regenbogen“, Bildobjekte, Skulpturen und Installationen mit Röntgenbildern von Monika Bertermann

2021 Kummerow, Fotografische Sammlung Schloss Kummerow, Kabinett, Transformationen

2019 Neustrelitz, Galerie Neustrelitz; Neustrelitz, Sparkasse Mecklenburg-Strelitz; Neubrandenburg, Hotel Am Ring, Rendezvous mit Monika Bertermann

2018 Lassan, Kirche St. Johannis, Von Wegen(mit Franz-Albert Tröster)

2017 Waren sowie Röbel, Müritz-Sparkasse

2016 Zachow, ZINNOBER Kulturkreis Zachow e.V., Dorfkirche, Malerei

2014 Greifswald, Galerie im BioTechnikum; Torgelow, Kunstverein Torgelow, Villa an der Uecker, „Wegzeichen II“, Malerei & farbige Zeichnungen

2011 Neustrelitz, Galerie der Sparkasse Mecklenburg-Strelitz

2010 Neubrandenburg, Galerie Stern, Straßenhäute und Wunderweltgedenksekunden; Rostock, Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG

2009 Greifswald, Rathausgalerie

2008 Stettin (Polen), Galerie Kierat des Verbandes der Polnischen Bildenden Künstler (ZPAP), Draußen, drinnen und anderswo

2007 Burg Stargard, Marie-Hager-Haus, „tierisch-menschlich“ und anderes, Malerei und plastische Objekte; Neubrandenburg, AOK Nordost

2005 Greifswald, Kunsthalle Pommernhus, Malerei – Keramik, Plastik; Neubrandenburg, Galerie im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum

2003 Quedlinburg, Galerie im Schlossmuseum

2002 Quedlinburg, Galerie hinter dem Rathaus; Friedland bei Neubrandenburg, Kunstverein in der Fischerburg

2001 Waren, Müritz-Sparkasse

1999 Neubrandenburg, HKB-Turm

1995 Neubrandenburg, Haus der Kultur und Bildung (HKB)

AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN (AUSWAHL)

Stand 2024-01-01

2023 Stralsund, Volkswerft, 33. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, BETWIXT AND BETWEEN; Schleswig-Holstein Haus Schwerin, DYADE, künstlerische Posittionen aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein; Thürkow, OT Todendorf, Schloss Mitsuko, Museum für Japan und zeitgenösische Kunst, Wege zur Schlichtheit, 19 – Randori : Das Chaos nehmen; Thürkow, OT Todendorf, Schloss Mitsuko, Museum für Japan und zeitgenösische Kunst, Paper Works

2022 Kunstsammlung Neubrandenburg, Fünf Positionen der Gegenwart, Monika Bertermann, Juliane Laitzsch, Katharina Neuweg, Udo Rathke, Anneliese Schöfbeck, Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2022

2021 Neustrelitz, Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz sowie Stadtkirche, 31. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, SCHWARZWEISS - Grauzone Kunst; Thürkow, OT Todendorf, Schloss Mitsuko, Museum für Japan und zeitgenösische Kunst, Wege zur Schlichtheit, 17 – Awase : Gegenübertreten und Verschmelzen; Upahl, Schloss Plüschow, Mecklenburgisches Künstlerhaus, Multilayer, Vision 20/20; Rostock, Societät Rostock maritim e.V., Rostocker Kunstpreis 2021, Kleinplastik; Klütz, Schloss Bothmer, Land in Sicht, Die Kunstankäufe des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2018 · 2019 · 2020

2020 Klütz, Schloss Bothmer, 30. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, RESPICE FINEM play/stop/rewind

2019 Schwaan, Kunstmuseum Schwaan, 29. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Vom Groben zum Feinen – Durch die Mühle gejagt; Berlin, Galerie Duplex; Schwerin, Kunst-Wasser-Werk e.V. (KWW), Kontraste

2018 Schwerin, Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern; Ahrenshoop, Strandhalle Ahrenshoop, 28. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Luftlinie; Malchin, Kunstkapelle Remplin; Berlin, AOK Nordost, KUNST TRIFFT GESUNDHEIT 2018

2017 Rostock, Nikolaikirche, 27. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, formare; Berlin, AOK Nordost, KUNST TRIFFT GESUNDHEIT 2017

2016 Neubrandenburg, RWN-ART Galerie, 26. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Art & Entertainment/ Kunst und Unterhaltung; Burg Stargard, Marie-Hager-Haus, Land & Leute; Stralsund, Kulturkirche St. Jakobi, HEUTE – Kunst in der Altstadt, Handzeichnungen, Malerei, Grafik, Skulptur

2015 Schwerin, Marstall, 25. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Neu Gier – Dialog der Generationen; Saragossa (Spanien), Artelibre Gallery, InterArt; Neustrelitz, DRK Hospiz Luisendomizil, Kunst im Leben

2014 Putbus, Kronprinzenpalais, 24. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Ins Blaue – Romantik in der aktuellen Kunst

2013 Schwerin, Kontor Schwerin; Singapur (Singapur), Viridian Art House

2012 Güstrow, Städtische Galerie Wollhalle

2010 Weliki Nowgorod (Russland), Staatliches Museum für bildnerische Kultur des Nowgoroder Landes; Wismar, Galerie Hinter dem Rathaus

2009 Greifswald, Max-Planck-Institut, InterArt; Lübeck, Innovationszentrum Lübeck (IZL); Lille (Frankreich), Galerie Da Silva internationale Galerie

2008 Greifswald, Soziokulturelles Zentrum St. Spiritus, InterArt

2007 Stettin, Galerie Kierat (ZPAP)

2006 Putbus, Galerie CIRCUS EINS

2005 Stettin (Polen), Galerie Kierat (ZPAP)

2003 Burg Stargard, Marie-Hager-Haus

2002 Greifswald, Pommernhus, Ausstellung des BDK

PUBLIKATIONEN



2018

ARBEITEN

MONIKA BERTERMANN

DEUTSCH

85 SEITEN

21.0 x 21.0 cm, AUFLAGE 50

2018

2019

DER SAMTSCHWARZE REGENBOGEN

MONIKA BERTERMANN

DEUTSCH

48 SEITEN

28,6 x 21,5 cm, AUFLAGE 400

2022

ISBN 978-3-945274-25-5

TEXTE



Metamorphose: Ein Zwiegespräch mit den Arbeiten von Monika Bertermann

Kaum vorstellbar, aus welchem Material die Objekte, Strukturbilder, Skulpturen und Installationen von Monika Bertermann bestehen. Das Material entzieht sich einer schnellen Identifikation. Dass es sich um Röntgenbilder handelt, die für die Diagnostik in der Medizin und für die Materialanalyse eingesetzt werden, erkennt man erst beim genauen Hinsehen. Um Körper durchleuchten zu können, Unsichtbares sichtbar zu machen, erfand Wilhelm Conrad Röntgen eine Strahlung, die dies möglich werden ließ. Mit dem Verfahren entstanden wissenschaftsgenerierte Bilder, die noch vor Jahren eine breite Anwendung fanden, heute allerdings im Verschwinden begriffen sind. Elektronische oder digitale Datenspeicher sind an die Stelle der Röntgenbilder getreten. Für Monika Bertermann werden diese zur Basis ihrer faszinierenden Kunst. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist beginnt der Prozess der Metamorphose: die Röntgenbilder werden gecuttert, geschreddert, gestanzt, neu geordnet, wieder zusammengefügt, geklebt und gelegentlich auch übermalt. Mit diesen Gestaltungsverfahren erschafft die Künstlerin neuartige Strukturen, raumgreifende Installationen oder verwandelt eine Kunststofffigur in ein Geschöpf aus der regionalen Sagenwelt. Wie in der Natur treten das Schöpfungsprinzip der Metamorphose und der damit verbundene permanente Wandel in Raum und Zeit auch in der bildenden Kunst seit Jahrhunderten auf. Die niederländische Stillleben-Malerei des 17. Jahrhunderts sei als ein signifikantes Beispiel genannt. Als adäquates Prinzip des Lebens eröffnet die Metamorphose zugleich immer auch eine philosophische Dimension.

Bei Monika Bertermann beginnt die Verwandlung mit der Decodierung der Röntgenbilder. Jeder Hinweis auf konkrete Personen wird entfernt, der Daten-„Speicher“ anonymisiert. Nachdem das folienartige Material von seiner einstigen Funktion befreit ist, beginnt der Prozess der Überführung in eine künstlerische Existenz. Dabei eröffnen Destruktion und Konstruktion, Strukturierung, Zufall, Spiel und auch Chaos wie in der Skulptur Kreise über Chaos vielfältige Gestaltungspielräume, die von der Künstlerin mit beeindruckender Fantasie ausgelotet werden. Transparenz, der Glanz des Materials, die Verwendung von Negativ- und Positivformen, das Spiel von Licht und Schatten und die farbliche Abstufung von Grauwerten befördern die ästhetische Faszination.
Die Berührung ist pur, wenn man so will, naturgemäß. So, als ob die Kunst Kommnicks eine beiläufig daherkommende, gedankliche Essenz des Gegenübers antizipiert, als vorweggenommene Übereinkunft. Ohne, dass ihm das ein unbedingter Anreiz wäre, und ohne, dass er davon ausgehen würde.

Die unterschiedliche Intensität der reflektierenden Oberflächen und der sich daraus ergebende Wandel von visuellen Eindrücken aktiviert auf besondere Weise die Wahrnehmung. Gelegentlich fühlt man sich an Werke der Op Art erinnert. Neben kleinformatigen Objekten, die klassisch auf Sockeln präsentiert werden, entstehen auch raumgreifende Installationen wie das Netz. Ausgestanzte Flächen, die von schwarzen Linien konturiert werden, schweben als gitterförmiges Linienkonstrukt frei im Raum. Die diese Arbeit charakterisierende Leichtigkeit zeichnet auch andere Werke der Künstlerin aus. Fragen von Struktur, Ordnung und systematischer Zuordnung werden in den zumeist mehrteiligen Strukturbildern verhandelt. Der Wechsel von Rhythmus, ästhetischem Materialeindruck und strukturierter Anordnung erzeugt eine lebendige Wirkung, die das Auge in Bewegung hält. Arbeiten wie Die Dinge ordnen sich, Die Sprache der Dinge oder Glasdach entwickeln durch Schichtungen, Häufungen und Überlagerungen eine Tiefenwirkung, die sich von der zweite Dimension löst und sich in den Bildinnenraum erstreckt. Die Technik der Collage und die Verwendung von Schablonen sind für diese Gestaltungsweise besonders geeignet. Eine völlig neue Materialästhetik, die an Glas erinnert, entwickeln geschredderte Röntgenbilder, die bemalt werden. Röhren, zu Systemen gruppiert, bilden einen weiteren thematischen Schwerpunkt. Titel wie Lichtorgel II, Schwarzwald, bestehend aus sechs Röntgenbildsäulen, oder auch Luftröhren vermitteln die assoziative Bandbreite der Bildfindungen. Tektonische Aspekte in Werken wie Turm oder Turmhaus führen zur Erweiterung erprobter Ausdrucksmöglichkeiten. Die Künstlerin ist interessiert am Sichtbarmachen von verborgenen Zusammenhängen, von Strukturen und am Wandel der Erscheinungsweise und Funktion von scheinbar bekannten Dingen. Dabei reflektiert sie universale Fragen der Zeit. Arbeiten wie Globus oder Netz verweisen auf den Wandel von der analogen zur digitalen Welt. Phänomene wie die Schwarzen Löcher im Universum geben der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Die zu diesem Thema entwickelte mehrteilige Arbeit, bestehend aus unterschiedlich großen weißen Objekten, deren Inneres mit tiefschwarzen Röntgenbildfragmenten beklebt ist, übt eine regelrechte Sogwirkung aus. Ambivalenzen in Verständnis von tradierten Dinge vereint die Krone. Als Herrschafts- und Machtsymbol ist sie ebenso als Dornenkrone in der christlichen Ikonografie zu finden. Christus bekam die Dornenkrone aufs Haupt gesetzt und trug sie symbolisch mit dem Kreuz für die Sünden der Menschheit. Die von Monika Bertermann gestaltete Krone besteht aus einer Gitterstruktur, in der einzelne Felder mit Röntgenbild-Material versehen sind. Fragilität und ästhetische Schönheit verbinden sich in der Weise, dass die Krone wie Schmuck erscheint. Vielleicht handelt es sich um eine Krone für Menschlichkeit. Diese Neuinterpretation wäre eine sinnstiftende Zukunftsvision.

Die Begegnung mit den Arbeiten von Monika Bertermann bewirkt in gewisser Weise auch eine Metamorphose beim Betrachter, bei der Betrachterin, verändert, bereichert, erweitert und sensibilisiert sie seine / ihre Wahrnehmung der visuell erfahrbaren Welt.

Kornelia Röder, 2022 (Katalogbeitrag Nominierte für den Kunstpreis MV der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe 2022)